Donnerstag, 29. Mai 2025

Ein Hoch auf die Männer ...

Heute ist ein besonderer Tag. Ein Tag, der in vielen Regionen Deutschlands doppelt gefeiert wird: Männertag und Vatertag. Es ist ein Tag, der Raum geben darf – zum Innehalten, zum Danken, zum Wertschätzen. Und vielleicht auch zum Nachdenken über ein Thema, das oft untergeht im Lärm der Schlagzeilen: Was bedeutet es eigentlich heute, ein Mann zu sein?

Zwischen Klischees und Erwartungen

Männer werden heute oft vorschnell eingeordnet: toxisch, emotionslos, machtbesessen – so lauten die gängigen Etiketten, die sich tief in das gesellschaftliche Bewusstsein eingebrannt haben. Aber jeder Stempel nimmt dem Menschen ein Stück seiner Würde. Männer sind so verschieden wie Frauen es sind – voller Zweifel, Stärke, Sehnsucht, Hingabe, Zartheit. Nur zeigt sich das oft auf andere Weise.

Der moderne Mann steht zwischen den Welten: stark, aber nicht zu stark; weich, aber bitte nicht zu weich. Was früher als männlich galt, wird heute hinterfragt. Und was heute erwartet wird, ist oft unklar. Doch echte Männlichkeit lässt sich nicht in Schlagworte fassen. Sie zeigt sich in Verantwortung, in stiller Fürsorge, in der Treue zu den eigenen Werten – und nicht zuletzt in gelebter Lebendigkeit und Authentizität. Und manchmal – in der Fähigkeit, einfach da zu sein, ohne viel Aufhebens darum zu machen.

Was sagt die Bibel über Männer?

In der Bibel sind Männer nicht Superhelden – sondern Menschen mit Brüchen, Zweifeln und Fehlern. David etwa, der große König, war Musiker, Krieger, Tänzer und Poet – und doch fiel er tief. Josef, der Ziehvater Jesu, war ein stiller Mann, der auf Gottes Stimme hörte und Verantwortung übernahm – im Verborgenen, ohne Applaus. Und man denke an Boas – einen Mann, der durch Integrität, Fürsorge und Wertschätzung auffiel. Er behandelte Ruth mit Achtung, obwohl sie eine Fremde war. Kein lauter Held, aber ein stiller Fels. Seine Stärke lag in seinem Charakter, nicht in großen Gesten.

Die Bibel zeigt uns: Männlichkeit ist kein Machtsymbol, sondern ein Weg. Ein Weg der Treue zu sich selbst und anderen, der Demut, der Authentizität, der Liebe, Verantwortung, Mut und Respekt und der Bereitschaft zum inneren Wachstum. Männer sind berufen, das Gute zu schützen, Verantwortung zu tragen und mutig aufzustehen – aber auch, zu hinterfragen, zu lernen. Wer so lebt, ehrt nicht nur sich selbst – sondern auch den, der das Leben geschaffen hat.

Ein stiller Dank

Heute sende ich auch einen stillen Gruß an meinen Papa, der seit Anfang des Jahres nicht mehr unter uns ist. Sein Platz ist leer – und doch voller Erinnerung. Was bleibt, sind keine großen Worte, sondern die kleinen Gesten, die für immer leuchten. Seine Kraft, sein Humor, sein Optimismus, seine stille Art, für andere da zu sein – all das hat Spuren hinterlassen. Und in diesen Spuren darf ich gehen. Danke, Papa.

Ein Hoch auf die Männer – auf all jene, die lieben, tragen, kämpfen, verzeihen, zweifeln, aufstehen, sich verlieren und wiederfinden. Auf die, die Fehler machen und dennoch weitermachen. Auf die, die ihre Kinder in den Schlaf wiegen oder ein Leben lang Verantwortung tragen. Auf Väter. Auf Brüder. Auf Freunde. Auf Helden des Alltags.

Heute ist euer Tag.

Schön, dass es euch gibt.


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