Einfachheit ist kein Trend. Sie ist auch keine Entsagung, kein Verzicht um des Verzichts willen. Einfachheit ist eine Lebenskunst, die Klarheit schafft – in einer Welt, die uns täglich mit Informationen, Dingen und Möglichkeiten überflutet.
Wer einfach lebt, hat sich entschieden: Gegen das Übermaß, gegen den inneren Lärm, gegen das ständige „Mehr“ und für etwas sehr Kostbares: Innere Freiheit.
Denn einfach zu leben bedeutet nicht, weniger zu besitzen – sondern nicht mehr besessen zu werden von all dem, was man besitzen könnte. Es heißt, sich auf das Wesentliche zu besinnen: Auf das, was trägt, was nährt, was bleibt, wenn alles Überflüssige wegfällt.
Einfachheit beginnt im Kleinen:
– In einer aufgeräumten Schublade.
– In einem klaren Ja oder Nein.
– In der Wahl, heute mal nichts zu tun, außer zu sein.
Aber sie geht weit darüber hinaus. Sie ist ein innerer Zustand. Ein sanftes Nein zur Rastlosigkeit – und ein liebevolles Ja zu sich selbst. Ein Mensch, der Einfachheit lebt, hat oft mehr Tiefe als jemand, der alles kompliziert macht.
Im Kern lädt die Einfachheit uns ein, ehrlich hinzusehen:
Was brauche ich wirklich?
Was ist nur Gewohnheit, Status, Angst oder Ablenkung?
Was in meinem Leben ist bloß laut, aber nicht wichtig?
Je mehr wir uns auf das Wesentliche konzentrieren, desto mehr erkennen wir: Das Leben ist oft viel einfacher, als wir denken. Es sind wir selbst, die es kompliziert machen – durch unsere Ansprüche, unsere Vergleiche, unseren inneren Druck.
Einfachheit bedeutet nicht, alles zu lassen – sondern das Richtige zu wählen. Sie schenkt uns Zeit, die wir sonst verlieren, Raum, den wir sonst zustellen, Klarheit, die wir sonst hinter Masken verstecken.