Donnerstag, 29. Januar 2015

Ein weißes Schloss in weißer Einsamkeit

(Rainer Maria Rilke)


Ein weißes Schloss in weißer Einsamkeit.
In blanken Sälen schleichen leise Schauer.
Todkrank krallt das Gerank sich an die Mauer,
und alle Wege weltwärts sind verschneit.

Darüber hängt der Himmel brach und breit.
Es blinkt das Schloss. Und längs den weißen Wänden
hilft sich die Sehnsucht fort mit irren Händen...
Die Uhren stehn im Schloss: es starb die Zeit.

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