Samstag, 18. Juni 2016

Vergäß ich doch einmal

(Mathilde Raven)


Wie brannten einst deine Augen
so qualvoll tief in mein Herz;
wie zuckte beim Ton deiner Stimme
die Seele vor Angst mir und Schmerz!

Ich barg beim Schall deiner Tritte
schwindelnd mein Haupt in die Hand.
Erbleichend bebt' ich zusammen,
so oft dein Name genannt.

Und jetzt, da endlose Räume
nun trennend zwischen uns stehn,
wie wär' ich jetzt doch so glücklich,
könnt' ich nur einmal dich sehn!

Ich habe längst alles vergessen,
was du mir Böses verübt. -
Ach Gott! vergäß' ich doch einmal,
dass ich dich unendlich geliebt!

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