Sonntag, 21. September 2025

Was, wenn Reichtum ...

Was, wenn ein Teil von dem, was wir in unserer Gesellschaft als Reichtum bezeichnen, in Wahrheit Armut ist?

Eine provokante Frage, gewiss – und doch eine, die uns tiefer blicken lässt. Reichtum wird heute meist an Zahlen gemessen: Kontostände, Immobilien, Wertpapiere, Luxusgüter. Doch kann man wirklich reich sein, wenn man gleichzeitig arm an Zeit, arm an Nähe, arm an innerem Frieden ist?

In glänzenden Fassaden verbirgt sich oft eine Leere, die kein Besitz zu füllen vermag. Menschen arbeiten bis zur Erschöpfung, um sich Dinge zu leisten, für die ihnen dann die Muße fehlt, sie zu genießen. Andere sammeln Statussymbole – und verlieren dabei den Blick für die kleinen Wunder, die nichts kosten: ein warmes Lächeln, eine Blüte im Morgenlicht, ein stilles Gespräch, das mehr Wert hat als jedes Juwel.

Vielleicht ist es an der Zeit, unseren Begriff von Reichtum zu überdenken.
Reich ist, wer lieben kann.
Reich ist, wer lachen kann.
Reich ist, wer den Mut hat, im Moment zu leben.

Und Armut? Sie zeigt sich dort, wo wir innerlich verdursten, manchmal trotz materiellem Überfluss. Wo wir in vollen Schränken nichts finden, das unser Herz wärmt. Wo wir uns im Lärm verlieren und die leise Stimme der Seele überhören.

Deine Antwort auf die eingangs gestellte Frage mag eine ganz persönliche sein. Doch vielleicht lohnt es sich, für einen Augenblick innezuhalten und zu fragen:

Woran messe ich meinen Reichtum?