Was nützt die Welt, wenn die Seele leidet?
"Was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt
gewönne und nähme doch Schaden an seiner Seele?"
Bibel –
Markus 8,36
Wie oft hetzen wir durchs Leben, jagen nach Erfolgen, Anerkennung, Besitz und Macht, als hinge unser Glück allein davon ab. Wir sammeln materielle Schätze, schmücken unser Umfeld, streben nach Einfluss – und vergessen dabei, wie es in uns aussieht. Doch die Bibel erinnert uns mit diesen wenigen Worten an eine Wahrheit, die oft im Lärm des Alltags untergeht: Alles Äußere, alles, was wir besitzen oder erreichen, kann den inneren Verlust nicht ausgleichen.
Schaden an der Seele kann viele Formen annehmen. Es ist die leise Unzufriedenheit, die wachsende innere Leere, die Schuldgefühle, die wir mit uns tragen. Es ist die Angst, nicht genug zu sein, nicht genug zu leisten, nicht genug zu besitzen – ein Verlust, den kein materieller Gewinn ersetzen kann.
Vielleicht ist es gerade dieser Gedanke, der uns aufhorchen lässt. Die Seele, unser innerstes Wesen, sehnt sich nach Ruhe, nach Wahrhaftigkeit, nach Liebe, nach Sinn. Kein äußeres Ziel, kein Erfolg kann die innere Balance ersetzen, wenn wir uns selbst dabei aus den Augen verlieren.
Die Frage, die dieser Vers stellt, ist nicht nur rhetorisch, sie ist eine Einladung zur Selbstprüfung: Was opfern wir, um äußerlich erfolgreich zu sein? Welche inneren Werte lassen wir auf dem Weg liegen? Und was können wir tun, um unsere Seele zu schützen, zu nähren, zu heilen?
Vielleicht beginnt es im Kleinen: Mit Momenten der Stille, in denen wir uns selbst begegnen. Mit Freundlichkeit und Mitgefühl, die wir nicht nur anderen, sondern auch uns selbst schenken. Mit der bewussten Entscheidung, dass innerer Frieden und seelische Gesundheit wichtiger sind als jede flüchtige Errungenschaft.
Markus 8,36 ruft uns sanft, aber eindringlich: Die wahren Schätze liegen nicht in dem, was wir besitzen, sondern in dem, wer wir sind – in der Tiefe unserer Seele. Denn am Ende bleibt nur, was wir innerlich geworden sind, nicht, was wir äußerlich erlangt haben.