Dienstag, 24. Juni 2025

Manchmal ist das Beste, keine schlechte Entscheidung zu treffen

Es gibt diese Momente, in denen wir glauben, wir müssten uns entscheiden. Unbedingt. Jetzt. Sofort! Die innere Unruhe wächst, der Druck von außen wird lauter, und das eigene Denken wirbelt wie ein Herbstblatt im Sturm. Doch was, wenn gerade in diesem Chaos das Beste ist, nichts zu tun?

Nicht jede Lücke muss sofort gefüllt werden. Nicht jede Unsicherheit verlangt nach sofortiger Handlung. Manchmal ist es klüger, den Dingen Raum zu geben, anstatt sich voreilig für einen Weg zu entscheiden, der sich später als Umweg, Irrweg oder gar Sackgasse entpuppt. Schon die Bibel ermutigt zu Bedachtsamkeit, Geduld und innerer Ruhe – besonders in unklaren Situationen.

In einer Welt, die ständige Aktivität belohnt und Zögern als Schwäche deutet, wird eines oft übersehen:
Abwarten kann eine Form der Weisheit sein.

Es ist nicht feige, keine Entscheidung zu treffen, wenn alle Optionen schlecht sind. Es ist nicht mutlos, sich zurückzulehnen, wenn der Blick noch verschwommen ist. Im Gegenteil: Wer innehalten kann, wenn alles nach Bewegung schreit, zeigt Stärke. Und Vertrauen – in die Zeit, in das Leben, in sich selbst.

„Nicht zu handeln ist auch eine Handlung.“
– ein stiller Gedanke, der manchmal mehr verändert als laute Entschlüsse.

Vielleicht geht es nicht immer darum, das Richtige zu wählen. Vielleicht geht es manchmal nur darum, das Falsche nicht zu tun.

Und wenn du dich das nächste Mal unter Druck fühlst, irgendetwas tun zu müssen, erinnere dich:
Du darfst warten.
Du darfst dich schützen.
Du darfst dir die Freiheit nehmen, keine schlechte Entscheidung zu treffen.

Dabei geht es keineswegs darum, Entscheidungen grundsätzlich zu scheuen – sondern darum, achtsam genug zu sein, um keine zu treffen, wenn alle Wege, die du im Moment siehst, ganz offensichtlich in die falsche Richtung führen.