Wenn wir an Wachstum denken, denken wir oft an „mehr“: mehr Erfolg, mehr Leistung, mehr Einfluss, mehr Wissen. Aber echtes Wachstum ist nicht laut. Es ist nicht spektakulär, nicht unbedingt sichtbar und selten messbar. Es geschieht im Inneren – im Stillen. Dort, wo niemand applaudiert. Dort, wo wir zweifeln, ringen, loslassen und neu beginnen.
Wachstum bedeutet nicht, sich immerzu nach außen auszudehnen. Manchmal besteht Wachstum darin, stehen zu bleiben, hinzusehen, nicht davonzulaufen, wenn es unbequem wird. Und manchmal auch darin, etwas hinter sich zu lassen, das uns einst getragen hat, aber nun zu eng geworden ist.
Ein Mensch, der wächst, wird nicht zwangsläufig sichtbarer – aber spürbarer. Er urteilt weniger, hört besser zu, trägt mehr Verständnis in sich. Seine Stärke liegt nicht in der Lautstärke, sondern in der Klarheit. Nicht in der Härte, sondern in der Offenheit.
Wachstum hat viele Gesichter:
– Es ist der Mut, alte Wunden anzusehen, statt sie zu überdecken.
– Es ist die Entscheidung, Verantwortung zu übernehmen, statt anderen die Schuld zu geben.
– Es ist das stille Wissen: Ich bin noch nicht am Ziel – und das ist vollkommen in Ordnung.
Oft wachsen wir am meisten in Momenten, in denen nach außen hin nichts passiert. Wenn wir still sind, verwurzeln wir uns tiefer. Wenn wir zweifeln, hinterfragen wir Oberflächen. Wenn wir trauern, erweitern wir unser Herz.
Es gibt kein Wachstum ohne Reibung, ohne Dunkelheit, ohne Loslassen. Wer wachsen will, muss bereit sein, sich zu verändern. Nicht, weil er falsch ist – sondern weil er lebt.
Frage dich:
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Was bedeutet Wachstum für dich – jenseits von äußerem Erfolg?
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Wo in deinem Leben spürst du, dass es eng wird – und vielleicht ein nächster Schritt ansteht?
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Und bist du bereit, dich dem Unbekannten zu öffnen, auch wenn du noch keine Antworten hast?
Denn manchmal beginnt das größte Wachstum genau dort,
wo wir aufhören, es erzwingen zu wollen.
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