Es ist mein Herz ein stets verändert Meer, das eben silbern alle Himmel spiegelt, dann wieder liegt es brütend schwarz und schwer, bis es der Sturm - wer weiß woher? - aufwiegelt.
Zuweilen fährt ein kleines Segelboot in einer friedlich stillen Bucht darüber, die Fischerin singt leis ins Abendrot - auf einmal wird die Flut von Schatten trüber.
Bald wogt die Welle weithin rollend fort und trägt die Jacht zu goldenen Gestaden - da droht die Sandbank, sinnt ein Hai auf Mord... da muschelsuchend siehst du Kinder baden.
O Schaum aus Purpur und aus Wolkennacht, Schoß der Korallen und der Ungeheuer, Herz, das im Wahnsinn schon geweint, gelacht, das tief durchfurcht des Willens trotzig Steuer!
(Karl Henckell) 1. - 4. Strophe
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