(Wilhelm Raabe)
Legt in die Hand das Schicksal dir ein Glück,
musst du ein andres wieder fallen lassen;
Schmerz und Gewinn erhältst du Stück um Stück,
und Tiefersehntes wirst du bitter hassen.
Des Menschen Hand ist eine Kinderhand,
sie greift nur zu, um achtlos zu zerstören;
mit Trümmern überstreuet sie das Land,
und was sie hält, wird ihr doch nie gehören.
Des Menschen Hand ist eine Kinderhand,
sein Herz ein Kinderherz im heftgen Trachten.
Greif zu und halt! ... Da liegt der bunte Tand,
und klagen müssen nun, die eben lachten.
Legt in die Hand das Schicksal dir den Kranz,
so musst die schönste Pracht du selbst zerpflücken;
zerstören wirst du selbst des Lebens Glanz
und weinen über den zerstreuten Stücken.
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