Dienstag, 27. Januar 2015

Es ist gewiss recht wunderbar ...

(Mathilde Raven)
1. - 6. Strophe


Es ist gewiss recht wunderbar,
wenn es nichts Schlimm'res ist,
dass überall, wo ich nur bin,
du jederzeit auch bist.

Sag' ich im Gärtchen, Morgens früh,
der Sonne guten Tag,
so wend' ich mich wohl tausendmal,
glaub' stets, du folgst mir nach.

Und birgt die Sonne Mittags sich
in Wolken, grau und dicht,
so grüßt aus jeder Wolke mich
so lieb dein Angesicht.

Wiegt Abends mich beim Mondenschein
auf stiller Flut mein Kahn,
schaut aus der Tiefe klar und mild
dein liebes Aug' mich an.

Und ruht dann alles still und sanft
in Tal, in Flur und Hain,
dann flötet eine Nachtigall
vor meinem Fensterlein.

Aus jedem Hauch, aus jedem Ton
sprichst wieder du zu mir,
und singt sie mich in Schlummer ein,
träum' ich noch Nachts von dir.

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