Mittwoch, 3. Dezember 2014

Und wenn du nun zur dunklen Ferne treibst

(Christian Morgenstern)


Und wenn du nun zur dunklen Ferne treibst,
als wie ein Blatt auf mitleidloser Welle, -
dass du mir, Teure, immer in der Helle
dem Leben dienender Gedanken bleibst!

Und war ich nur ein Funke, dir zu leuchten,
und war mein Gruß nur wie ein Wetterschein, -
o lass, wenn Tränen je dein Auge feuchten,
ein Glänzen auch von ihm darinnen sein.

Vielleicht, dass dann ein Licht dich sanft erhelle,
dass du der Sorge starke Herrin bleibst,
und nicht auf deines Tränenstromes Welle
zu Fernen, immer düstereren, treibst.

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