Donnerstag, 3. Juli 2014

Das Herz ist mir bedrückt

(Heinrich Heine)


Das Herz ist mir bedrückt, und sehnlich
gedenke ich der alten Zeit;
die Welt war damals noch so wöhnlich,
und ruhig lebten hin die Leut.

Doch jetzt ist alles wie verschoben,
das ist ein Drängen! eine Not!
Gestorben ist der Herrgott oben,
und unten ist der Teufel tot.

Und alles schaut so grämlich trübe,
so krausverwirrt und morsch und kalt,
und wäre nicht das bisschen Liebe,
so gäb es nirgends einen Halt.

Keine Kommentare: