Montag, 9. März 2015

Verzage nicht

(Mathilde Raven)
1. - 4. Strophe


Mit grünen Fingern klopft der Lenz
an's Fenster, schaut mir ins Gesicht
mit seinen Augen, veilchenblau,
und spricht zu mir: "Verzage nicht!

Ich hab gekämpft mit Schnee und Eis,
mit wildem Sturm und wilder Flut, -
wie lag mein Ziel so hoch und weit!
Und dennoch hat's erreicht mein Mut."

Und wie der Frühling also spricht,
da tritt die Liebe auch hervor;
sie hebt mit ihrer weichen Hand
mir das gesenkte Haupt empor.

Sie flüstert: "Denkst du noch der Zeit,
wo sich dein Herz nach mir gesehnt?
Wo du in mutlos bitterm Gram
ganz unerreichbar mich gewähnt?"

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