(Joseph Freiherr von Eichendorff)
Die Abendglocken klangen
schon durch das stille Tal,
da saßen wir zusammen
da droben wohl hundertmal.
Und unten war's so stille
im Lande weit und breit,
nur über uns die Linde
rauscht' durch die Einsamkeit.
Was gehn die Glocken heute,
als ob ich weinen müsst'?
Die Glocken, die bedeuten,
dass mein Lieb' gestorben ist.
Ich wollt', ich läg' begraben,
und über mir rauscht' weit
die Linde jeden Abend
von der alten, schönen Zeit!
Wie schön hier zu verträumen
die Nacht im stillen Wald,
wenn in den dunklen Bäumen
das alte Märchen hallt.
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