Donnerstag, 26. Juni 2014

Die eine Klage

(Karoline von Günderode)
1. und 2. Strophe


Wer die tiefste aller Wunden
hat in Geist und Sinn empfunden,
bittrer Trennung Schmerz;
wer geliebt, was er verloren,
lassen muss, was er erkoren,
das geliebte Herz,

der versteht in Lust und Tränen
und der Liebe ewig Sehnen
eins in Zwei zu sein,
eins im andern sich zu finden,
dass der Zweiheit Grenzen schwinden
und des Daseins Pein.


(Aus dem Buch: Der ewige Brunnen der Liebe)

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