(Autor unbekannt)
vermutlich aus dem 18. Jahrhundert
Wahre Freundschaft soll nicht wanken,
wenn sie gleich entfernet ist,
lebet fort noch in Gedanken
und der Treue nicht vergisst.
Keine Ader soll mir schlagen
wo ich nicht an dich gedacht,
für dich werd ich Liebe tragen
bis in tiefe Todesnacht.
Wenn der Mühlstein traget Reben
und daraus fließt süßer Wein,
wenn der Tod mir nimmt das Leben,
hör ich auf dein Freund zu sein.
Jetzt schlägt uns die Trennungsstunde,
reißt gewaltsam mich von dir,
es schlägt zu früh die Scheidestunde,
ach, ich fand mein Glück in dir.
So nimm denn hin vom blassen Munde
den Abschiedskuss, der weinend spricht
und denkt an diese Trennungsstunde,
o einz'ger Freund, vergiss mein nicht.
Im Stillen werd ich Tränen weinen
und träumend dir zur Seite stehn,
und seh ich Gottes Sonne scheinen,
werd ich für dich um Segen flehn.
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