(Johanna Ambrosius)
So wie vom Strauch man Rosen bricht,
so gingst du ein zur Ruh,
dein Auge war mein Lebenslicht,
mein Finger schloss es zu.
Sie klagten viel und hielten Wacht
und küssten deinen Mund,
ich tat es nicht, doch rang bei Nacht
ich mir die Hände wund.
Sie brachten Blumen mit zur Zier
und schmückten dich gar fein,
ich legt' mein Herz zu Füßen dir
im kalten Totenschrein.
Sie pflanzten dir ein' Trauerbaum,
dass schön sich's drunter ruht,
doch ich begoss den Weidenbaum
mit meiner Tränenflut.
Dann setzten sie ein Denkmal schön
mit Namen, Jahreszahl,
in meiner Brust steht ungesehn
ein flammend Totenmal.
Sie wandern oft zu deinem Grab,
ich sitz für mich und wein',
denn wie ich dich geliebet hab' -
das weiß nur Gott allein!
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